1889 – 1963 Jean Cocteau hat ein umfangreiches und vielseitiges Oeuvre geschaffen.

Darin verbindet sich ein literarisches Talent mit seiner Begeisterung für Film und Theater. Er schrieb und bearbeitete Filmdrehbücher und führte teilweise auch selbst Regie.

Nach seinem Debüt ‚Le Sang d’un Poète‘ gelten als seine Hauptwerke ‚La Belle et la Bête‘ (1946), ‚L’Aigle à deux têtes‘ (1947), ‚Les parents terribles‘ (1949), ‚Orphée‘ (1950) und ‚La Villa de Santo Sospir‘ (1951). Zudem schrieb und inszenierte Cocteau eigene Theaterstücke und entwarf zuweilen die Ausstattung wie in ‚Les Chevaliers de la table ronde‘ aus dem Jahr 1937.

Sein Hang zur Musik entfachte das Interesse für das russische Ballett, so dass auch in dieser Kunstgattung 1912 sein erstes Stück ‚Le Dieu bleu‘ zur Aufführung kommt. Die Zusammenarbeit mit Musikern führt zu einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung, welche sich z.B. im musikalischen Manifest ‚Le coq et l’Arlequin‘ äußert.

Mit Picasso, der für Cocteau die bedeutendste Künstlerpersönlichkeiten rund um den Montparnasse darstellt, arbeitete er ebenfalls an zwei Stücken: ‚Antigone‘ und ‚Parade‘.

1926 wird Cocteau, der sich von Anfang an auch als Zeichner betätigt hatte, durch einige von ihm selbst illustrierte Gedichte bekannt. In seinen Zeichnungen und Entwürfen lässt sich eine Affinität zum Theater nicht leugnen, taucht hier doch der Harlekin als die Bühnenfigur schlechthin auf.

Ab 1948 verwirklichte Cocteau seine künstlerischen Ideen auch auf Gobelins. In den fünfziger Jahren hält er sich oft in Saint-Cap-Ferrat auf, wo er die Villa Santo Sospir mit Wandgemälden ausstattete. Auch das Rathaus von Menton füllte Cocteau mit Wandbildern;

1959 widmete er sich Kapellenfresken und Mosaiken. Darüber hinaus fand Keramik in Form von grotesken Skulpturen und Gefäßdekorationen die Begeisterung des Künstlers. Ende der fünfziger Jahre entwarf er Schmuck, der 1965, zwei Jahre nach seinem Tod, von dem Pariser Juwelier Fred realisiert wurde.